Aktueller Stand

Um zielführend in der Datenbank Kapellklang zu recherchieren, ist es hilfreich, sowohl den finalen Erfassungsstand als auch das systematische Vorgehen zu kennen.

Explizites Ziel der kontinuierlichen Datenerfassung war es, in folgenden vier Bereichen einen lückenlosen Stand zu erreichen, dies konnte zum 31.12.2022 erfolgreich realisiert werden:

1. Aufführungen (Konzerte, Opern):

EPOCHE 1: Von Weber bis Wagner (1816-1849) – 4.920
Musiktheater (4.302)
Konzerte (451)
musikalische Einlagen (217)
Hofmusik (37)

EPOCHE 2: Schuch und Strauss (1884-1914) – 8.438
Musiktheater (8.031)
Konzerte (426)
musikalische Einlagen (82)

2. Kapellmitglieder 1816-2022 (1.067)
3. (nahezu alle) Tonaufnahmen 1911-2000 (1.124)
4. in Inventaren 1904-1935 erfasste Instrumente (411)

Von diesem Kernpool ausgehend wurden sukzessive alle Referenzen erfasst:
Personen (Sänger*innen, Gäste, Komponisten – 3.005),
aufgeführte Werke (2.443),
Spielstätten (46),
Orte (916),
Rezensionen (789),
Klangbeschreibungen (88) und
Quellen (374).

EPOCHE 1: Von Weber bis Wagner (1816-1849)

Die um 1816 beginnende Epoche gilt – mit der Anstellung Carl Maria von Webers, der Etablierung eines deutschen Départments innerhalb der neu entstandenen Staatstheater und der Herausbildung einer Konzerttradition des Klangkörpers auch außerhalb von Hof und Kirche – als markanter Einschnitt in der Geschichte der Kapelle. Neben einer vor allem italienisch geprägten Linie (Francesco Morlacchi stand lange gleichberechtigt als musikalischer Leiter des italienischen Départments neben Carl Maria von Weber) wurde nun erstmals Wert auf die Pflege deutscher Musik gelegt. Die deutschsprachige Erstaufführung der „Zauberflöte“ 1818 und zahlreicher anderer ins Deutsche übertragener Opern zeugen von einem Richtungswechsel, der diese Epoche geprägt hat und stilbildend für die kommenden Jahre sein sollte.

Mit Carl Gottlieb Reißiger stand ein Kapellmeister der Kapelle über mehr als drei Jahrzehnte vor, der heute fast in Vergessenheit geraten ist und der, gerade, was die kammermusikalische Tradition der Kapelle angeht, einen nicht zu unterschätzenden Grundstein in Bezug auf Klang- und Spieltradition gelegt hat. Eine Vielzahl von heute teilweise verschollenen Eigenkompositionen kamen in seiner Amtszeit zur Uraufführung.

Unbestritten ist hingegen der Einfluss Richard Wagners, dessen Zeit in Dresden abrupt mit dem Ausbruch der Mai-Revolution 1849 ein Ende fand: Wagners Werke, von denen „Rienzi“ (1842), „Der fliegende Holländer“ (1843) und „Tannhäuser“ (1845) in Dresden zur Uraufführung kamen, gehören bis heute zum Standardrepertoire der Kapelle und haben ihren Ruf als „romantisch“ geprägtes Orchester mitbegründet.

 

EPOCHE 2: Schuch und Strauss (1884-1914)

Maßgeblichen Anteil an dieser „Wagner-Restauration“ hatte der 1872 an die Hofoper engagierte Ernst Schuch, welcher sich für die Erstaufführung von Werken des bis ins späte 19. Jahrhundert in Dresden abgelehnten Komponisten einsetzte und Wagner in Dresden auch mehrfach begegnete. Die Wagner-Rezeption in Form zahlreicher Erstaufführungen und Neueinstudierungen begann bereits ein Jahr nach dem Tod Wagners mit „Tristan und Isolde“ (1884) und der Ring-Tetralogie und endete 1914, kurz vor dem Ausbruch des 1. Weltkriegs und dem Ableben Ernst von Schuchs, mit dem erstmaligen Erklingen des „Parsifal“.

Neben der Etablierung eines Wagner-Kanons sorgte Schuch aber auch für den Beginn eines mehr international ausgerichteten Opern-Repertoires und trat für einen hohen Anteil zeitgenössischer Werke auf dem Spielplan ein. Im besonderen Maße verband ihn eine enge Beziehung zu Richard Strauss, die mit der Uraufführung von „Feuersnot“ (1901) ihren ersten konkreten Niederschlag fand und sich über die gesamte Amtszeit Schuchs fortsetzte. Bis 1914 kamen drei weitere der insgesamt neun in Dresden aus der Taufe gehobenen Opern von Strauss zur Uraufführung: „Salome“ (1905), „Elektra“ (1909) und „Der Rosenkavalier“ (1911).

Nachnutzung

Alle in der Datenbank Kapellklang bereitgestellten Daten und Auswertungen unterliegen, wenn nicht anders ausgewiesen, der CC-BY-SA 4.0-Lizenz (Pflicht zur Namensnennung und Weitergabe unter gleichen Bedingungen).

Trotz des dynamischen Charakters der Datenbank und der dadurch gegebenen Optimierungsmöglichkeit, gelten alle online-gestellten Daten als zuverlässig weiterverwendbar. Aktualisierungen sind anhand des Bearbeitungsdatums im Sitemap erkennbar.

Empfohlene Zitierweise

für einzelne Datensätze:

[Titel des Datensatzes], in: ESF-Projekt „Der Klang der Staatskapelle Dresden“ (Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden), Datenbank „Kapellklang“. [Permalink zum Datensatz] (Stand: [Datum des Zugriffs])

Beispiel: Adam, Johann Gottlieb, in: ESF-Projekt „Der Klang der Staatskapelle Dresden“ (Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden), Datenbank „Kapellklang“. [https://datenbank-kapellklang.hfmdd.de/objekt_start.fau?prj=ifaust9-kapellklang&dm=Datenbank%20Kapellklang&ref=4746] (Stand: 20.06.2023)

für die gesamte Datenbank:

ESF-Projekt „Der Klang der Staatskapelle Dresden“ (Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden), Datenbank „Kapellklang“. https://datenbank-kapellklang.hfmdd.de (Stand: [Datum des Zugriffs])

Hilfen

Hier finden Sie einen detaillierten Leitfaden zur Benutzung der Datenbank Kapellklang und den möglichen Such- und Darstellungsoptionen.

Datenbank-Hilfe Kapellklang

Hilfe_Datenbank_Kapellklang.pdf (2,0 MiB)